Photovoltaik Eigenverbrauch – 4 Tipps, wie man möglichst viel Sonnenstrom selbst verbraucht

Seit 2012 lohnt sich der Eigenverbrauch für Betreiber von Photovoltaik-Kleinanlagen viel mehr als die Einspeisung. Aber wie lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen? Oder die Anlage gleich so bauen, dass sie möglichst viel Eigenverbrauch verspricht? Wir haben 4 Tipps für mehr Eigenverbrauch.

Darum lohnt sich Photovoltaik Eigenverbrauch mehr als Einspeisung

Für Betreiber von Kleinanlagen (bis 10 kWp) lohnt sich der Eigenverbrauch derzeit mehr als die Einspeisung. Das kommt so zustande:

  • Eine Kilowattstunde (kWh) Strom vom Dach kostet den Anlagenbetreiber im Schnitt um die 10 ct.
  • Für eingespeisten Strom bekommt der Anlagenbetreiber etwas mehr als 12 ct.
  • Strom vom Versorger bewegt sich um die 28 ct.

Daraus folgt: Strom vom Dach ist billiger als Strom aus dem Netz und die Einspeisevergütung deckt in etwa die Erzeugungskosten. Eine Photovoltaikanlage für Volleinspeisung amortisiert sich also nicht so leicht. Kommt allerdings Eigenverbrauch dazu, dann rechnet sich die Anlage viel schneller – unser Artikel “Lohnt sich Photovoltaik? Auch in Deutschland?” bietet dazu detaillierte Informationen.

Darum lohnt sich Photovoltaik Eigenverbrauch mehr als Einspeisung

Für Betreiber von Kleinanlagen (bis 10 kWp) lohnt sich der Eigenverbrauch derzeit mehr als die Einspeisung. Das kommt so zustande:Für die meisten Photovoltaikanlagenbetreiber ist ein hoher Eigenverbrauch deshalb attraktiv. Mit diesen vier Tipps lässt sich der Eigenverbrauch steigern:

1. Photovoltaikanlage entsprechend auslegen

Rein rechnerisch lässt sich ein hoher Eigenverbrauch leicht erzielen: Man dimensioniert die entsprechende Photovoltaikanlage einfach winzig klein und schon wird der größte Teil des Solarstroms auch im Haus verbraucht. So erreicht man zwar einen hohen Eigenverbrauch, allerdings bleibt die Anlage unwirtschaftlich. In der Praxis haben sich deshalb Anlagen bewährt, deren Leistung (kWp) in etwa dem Jahresstromverbrauch (kWh) entsprechen, also z.B. eine 7 kWp Anlage für etwa 7.000 kWh Jahresstromverbrauch. So stehen Investitionskosten und Ersparnis in einem guten Verhältnis.

Auf der anderen Seite lässt sich argumentieren, dass man in unserem Beispiel nicht bei 7 kWp bleiben sollte, sondern bis 10 kWp gehen sollte – dadurch würden Fixkosten wie der Wechselrichter oder Installationskosten nicht oder nur unwesentlich steigen, die Einspeisevergütung aber schon. Allerdings würde hierbei der Eigenverbrauch sinken.

2. Verbrauch in die Mittagsstunden legen

Für Anlagenbesitzer ist es ein gewohntes Bild: Den meisten Strom liefert die Photovoltaikanlage in den Mittagsstunden. Schade nur, dass der Strom ungenutzt bleibt, weil man nicht zu Hause ist. Wer allerdings Zeitschaltuhren, Funksteckdosen oder moderne elektronische Geräte nutzt, kann einen gewissen Anteil seines Verbrauchs mit Geräten wie Waschmaschine, Trockner oder Spülmaschine regelmäßig in die Mittagszeit legen und so den Photovoltaik-Eigenverbrauch erhöhen. Generell sollten Stromverbraucher, die nicht notwendigerweise in den Abendstunden laufen müssen möglichst in den Sonnenstunden genutzt werden.

3. Batteriespeicher für mehr Photovoltaik Eigenverbrauch

Wesentlich mehr Photovoltaik Eigenverbrauch erzielt man mit einem Batteriespeicher – der Hausspeicher sichert den nicht gebrauchten Sonnenstrom und stellt diesen abends wieder zur Verfügung. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sorgt der Batteriespeicher dann für möglichst viel Sonnenstrom.

Batteriespeicher helfen, den Eigenverbrauch und die Autarkiequote zu erhöhen. Bild: beegy.

4. Wärmepumpe als Verbraucher

Eine Wärmepumpe steigert den Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage noch einmal deutlich, denn eine Wärmepumpe erhöht den Stromverbrauch wesentlich und das vor allem in den Monaten Oktober bis März, den sogenannten Übergangszeiten. Dabei sind pauschale Aussagen über die ideale Größe der Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe schwer zu treffen. Wie auch bei Punkt 1 gilt aber: Wer eine 10 kWp Anlage installiert, kann in Bezug auf Wirtschaftlichkeit wenig falsch machen, denn die Kosten für die Solarstromerzeugung werden im Normalfall von der Einspeisevergütung gedeckt. Zu empfehlen: Eine Wärmepumpe mit einem SG-Ready-Eingang kann durch diese Schnittstelle mit der Photovoltaikanlage kommunizieren und mit intelligenter Steuerung auf Solarstromüberschuss reagieren.

Weitere Fragen: Eigenverbrauch schätzen und Steuern

Wie kann ich meinen Eigenverbrauch vorher schätzen?

Wie viel des produzierten Stroms der Photovoltaikanlage nachher im Haus verwendet wird, lässt sich bei der Planung nie genau sagen. Als grobe Richtwerte kann man allerdings für eine Photovoltaikanlage etwa 30 % annehmen; für eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher etwa 60 %. Eine bessere Abschätzung liefert der Unabhängigkeitsrechner der THW Berlin.

Kostet der Eigenverbrauch nicht Steuern?

Ab einer Leistung von 10 kWp müssen neu errichtete Photovoltaikanlagen für selbst verbrauchten Solarstrom 40 % der EEG-Umlage bezahlen. Dies entspricht bei aktueller EEG-Umlage von 6,88 ct/kWh einer Abgabe von 2,752 ct pro kWh selbstverbrauchtem Strom. Für Anlagen, die kleiner als 10 kWp sind, gilt diese Regel nicht. Hier kostet der selbst verbrauchte Strom nach der Investition den Betreiber nichts mehr.